(red) Potsdam. Städte wandeln und verändern sich. Mitunter geschehen diese Prozesse in rasantem Tempo und sind von spannungsvollen Fragen begleitet. Es entstehen neue Gebäude, Orte, Plätze – anderes verschwindet. Wenn man bedenkt, dass die eigene städtische Umgebung ein Ort ist, an dem man lebt, und mit dem man sich identifiziert, lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Das Projekt „Stadtskizzen“ wurde von der Künstlerin Claudia Hajek initiiert und geleitet und ist in Kooperation mit dem Potsdam Museum entstanden. Es widmet sich städtebaulichen Umbruchsituationen und Architekturen des 20. Jahrhunderts in Potsdam.
Am 19. Februar wird um 17 Uhr im Potsdam Museum, Am Alten Markt 9, die Sonderausstellung „Stadtskizzen“ mit einer feierlichen Vernissage eröffnet. Grußworte entrichten Dr. Jutta Götzmann, Direktorin des Potsdam Museums, und Anke Stemmann, Museumspädagogin des Potsdam Museums. Die inhaltliche Einführung erfolgt durch die Projektleiterin und Künstlerin Claudia Hajek. Für die musikalische Umrahmung sorgen Schüler der Voltaireschule Potsdam. Das Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und durch die Landeshauptstadt Potsdam.
47 Schüler der 7. bis 12. Klassen der Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule, der Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule und der Voltaireschule Potsdam begaben sich im Sommer 2018 jeweils eine Woche lang an innerstädtische Orte, die besonders von Wandel und Umbruch betroffen waren. Ausgangspunkt bildete in dieser Zeit das Potsdam Museum mit seiner Ständigen Ausstellung zur Stadtgeschichte sowie der zu dieser Zeit aktuellen Sonderausstellung mit Fotografien von Max Baur. Von hier aus zogen die Schüler los und eroberten zeichnerisch den städtischen Raum. Die Jugendlichen beobachteten ihre Stadt aus ungewohnten Perspektiven. Der Weg führte sie zu Gebäuden wie der im Abriss befindlichen Fachhochschule am Alten Markt, zur Schwimmhalle am Brauhausberg, zum Café Minsk und zum Rechenzentrum. Sie besichtigten die Stadt von oben – aus dem Hotel Mercure und dem Turm des Potsdam Museums – und besuchten Baudenkmäler, wie den Einsteinturm von Erich Mendelsohn und die Seerose von Ulrich Müther in der Neustädter Havelbucht. Bei Wind, Wetter, großer Hitze und Baulärm erprobten die Projektteilnehmer grafische Möglichkeiten mit Zeichenkohle – von der souveränen Schnellskizze bis zum sorgfältig ausgearbeiteten Bild, vom Stadtpanorama in zarten Grautönen, bis zum architektonischen Detail, das mit wenigen lockeren Strichen treffend wiedergegeben wurde.
Die Ausstellung „Stadtskizzen“ kann bis 31. März bei freiem Eintritt im Potsdam Museum besucht werden.
BU: Skizze des Abrisses der Fachhochschule Potsdam. (Foto: Promo)