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Lindowsches Haus in Werder ist Denkmal des Monats Februar

(H. Klix/red) Werder. Das Lindowsche Haus in Werder (Havel) ist am 28. Februar als „Denkmal des Monats Februar“ der Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg ausgezeichnet worden. AG-Geschäftsführer Hathumar Drost übergab die Plakette mit der Auszeichnung an Werders Bürgermeisterin Manuela Saß. Oft werde die an fertige Gebäude verliehen. „Es freut mich, dass wir heute mittendrin auf einer Baustelle sind“, sagte Hathumar Drost. Die 31 Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft hätten in den 20 Jahren, in denen die Auszeichnung verliehen wird, viel im Umgang mit Denkmälern gelernt. „Hier in Werder sieht man, wie es zur Anwendung kommt“, sagte der Geschäftsführer. Es sei eine sehr gute Entscheidung der Stadt gewesen, ein denkmalgeschütztes Obstzüchterhaus als Tourist Information und Bürgerservice umzubauen. Das Projekt könnte besser nicht passen zum diesjährigen Jahresmotto der AG: „Stadtwärts! Zu Gast in der Mark“.

Projektsteuerer Steffen Lehmann sprach von der Gratwanderung zwischen Denkmalpflege und bautechnischen Anforderungen bei dem Projekt. Das Haus sei im Kern bereits 1751 errichtet und dann schrittweise erweitert worden. Bei der Sanierung werden unter anderem historische Fenster und Türen, eine Räucherkammer, ein alter Fliesenspiegel, eine historische Kochstelle und eine Wandbemalung erhalten. Auch die Gestaltung des Außenbereich soll an die frühere Nutzung erinnern. Als Wartebereich für den Bürgerservice wird ein Neubau in den Gebäudehof integriert.

Die Arbeiten am Lindowschen Haus sollen bereits im Mai abgeschlossen sein, bis spätestens Ende des Jahres sollen die Außenanlagen vollendet sein.

Hintergrund: Im 19. Jahrhundert erlebte der Obstbau in Werder seine erste Blüte. Die Obstbauern konnten sich im ausgehenden Jahrhundert teilweise mondäne Anwesen mit aufwändigen Stuckfassaden leisten. Diese Architektur prägt bis heute das Stadtbild, in dem das Lindowsche Haus eine Ausnahme bildet. Es gilt als eines der letzten erhaltenen Obstbauerngehöfte des alten, urwüchsigen Typs. Ende 2017 begannen Umbau und Sanierung durch die Stadt Werder (Havel). Die denkmalgeschützte Anlage wird mit Tourist Information und Bürgerservice zum neuen Besucherzentrum der Blütenstadt. Die Sanierung soll in diesem Jahr in zwei Schritten abgeschlossen werden. Zunächst soll im Frühjahr die Tourist Information in das Vorderhaus einziehen, dann im Herbst der Bürgerservice in die Remise.

Fotos: Die aktuelle Baustelle Lindowsches Haus am Plantagenplatz 9. (Foto: Ungerath)

Simulation des zukünftigen Hauses von Lehmann Bauprojekt.

Bürgermeisterin Manuela Saß erhält die Plakette von Hathumar Drost. (Foto: Stadt Werder/H. Klix)