(red) Plessow. Eine der vielen Stoffkirschen auf ihrem von Manuela Giese designten Baumwollkleid habe ihre Mutter geklöppelt. Ihr Glücksbringer sei das, erzählte Melanie Mach beim Pressetermin am 27. Juni auf dem Hof von Obstbauer Stefan Lindicke in Plessow. Die 22-Jährige ist die neue Kirschkönigin von Glindow und wird den Werderaner Ortsteil im kommenden Jahr repräsentieren. In Lindickes Selbstpflückerplantage, wo derzeit 25 (!) Süßkirschensorten reifen, ließ sie sich geduldig zwischen Kirschbäumen fotografieren. Inthronisiert wird sie offiziell beim Kirsch- und Ziegelfest, das in diesem Jahr am Wochenende vom 6. bis zum 8. Juli stattfinden wird.
Melanie Mach ist in Potsdam geboren und in Glindow aufgewachsen. Nach ihrem Abitur am Ernst-Haeckel-Gymnasium absolvierte sie ein soziales Jahr im Sanitätsdienst der Bundeswehr und fand dort ihre Berufung: Derzeit lässt sie sich in einer Potsdamer Tagesklinik als Medizinische Fachangestellte ausbilden. Sie befindet sich im zweiten Lehrjahr, nach dem dritten möchte sie wieder zur Bundeswehr zurückkehren und hofft, in einer Dienstelle in der Region tätig werden zu können. Auch auf Auslandseinsätze sei sie vorbereitet. Ihre Zeit als Kirschkönigin möchte sie mit einem sozialen Projekt verbinden: Melanie Mach wird das Demenz-Café des Begegnungszentrums „Treffpunkt“ in Werder (Havel) unterstützen. Dort treffen sich seit zwei Jahren Demenzkranke und ihre Angehörigen, für die auch Schulungs- und Beratungsangebote bestehen. Derzeit wird im Treffpunkt Werder bis etwa Mitte September eine Fotoausstellung zum Demenzcafé präsentiert. Der Fotografin Renate Tietze ist es mit ihren Aufnahmen gelungen, berührende Momentaufnahmen der Cafébesucher einzufangen. „Mit meinem Engagement hoffe ich, auch andere zur ehrenamtlichen Arbeit mit Menschen zu motivieren, die Hilfe brauchen“, so Melanie Mach.
Ihre Vorgängerin, die noch amtierende Kirschkönigin Isabel Kaufmann, hatte sich im Wünschewagenprojekt des Arbeiter-Samariter-Bundes und beim Zuckerbaum Verein engagiert. Bei insgesamt 56 Terminen habe sie den Ort Glindow repräsentiert, ob beim Gommeraner Gurkenmarkt oder bei der Grünen Woche. Die Zeit sei schnell vergangen und sie habe viel Schönes erlebt, erzählte sie. „Das war eine wunderschöne Erfahrung und ich kann nur jeder jungen Frau empfehlen, sich einmal für die Position der Kirschkönigin oder der Baumblütenkönigin zu bewerben“, so Kaufmann.
Einige frühere Kirschköniginnen wirken inzwischen im Festkomitee für das Glindower Kirsch- und Ziegelfest mit, dem die Verjüngung willkommen war, wie Festkomitee-Leiter Fred Witschel erzählte. In diesem Jahr soll das Fest noch familienfreundlicher werden, bereits am Freitagnachmittag, 6. Juli, ist ein ganzer Familiennachmittag geplant – mit dem Kindermusiktheater Pampelmuse („Der Rattenfänger von Glindow“) und dem Film „Fünf Freunde“. Der Kernbereich des Festes ist die Festwiese am Jahnufer, wo am Samstagnachmittag, 7. Juli, der Festumzug ankommen und die neue Kirschkönigin inthronisiert wird. Am Samstagvormittag wird neben dem Sportplatz auch das Strandbad Glindow als Veranstaltungsort für ein Volleyballturnier hinzukommen, am Sonntag die Ziegelmanufaktur, wo man sich ab 13 Uhr bei einem Tag der offenen Tür über das alte Handwerk informieren kann. Glindows Ortsvorsteher Sigmar Wilhelm appellierte in diesem Zusammenhang, den Förderverein der Glindower Ziegelei verstärkt zu unterstützen. Dringend werde junger Nachwuchs gesucht, der sich für die seltenen Ringöfen, das bis in heutige Zeit betriebene Handwerk und die dahinter liegende Geschichte rund um Ziegelabbau, Fertigung und die Geschichte der Ziegeleien und der Ziegeleibesitzer in unserer Region einbringt. Die Freude sei groß, dass sich die Ziegelei in diesem Jahr wieder verstärkt einbringe.
Werders 1. Beigeordnete Christian Große dankte dem Festkomitee für das ehrenamtliches Wirken für den Ortsteil Glindow. Das Kirsch- und Ziegelfest habe gerade durch die beherzte Mitwirkung vieler Glindower seinen ganz eigenen Charme. Stadt und Ortsbeirat unterstützen das Fest, hinzu kommen mehr als 50 Sponsoren. Das Programm des Kirsch- und Ziegelfestes finden Sie im Internet unter glindow.de.
Fotos: Melanie Mach auf dem Obsthof Lindicke in Plessow. (Fotos: Stadt Werder)