(ung) Werder. In Würdigung ihrer Verdienste um die Stadt Werder (Havel) durften sich Edelgard Baatz sowie Edeltraud und Wilfried Nebert am 13. März im Schützenhaus in das Goldene Buch der Stadt Werder (Havel) eintragen. Das Ehepaar Nebert hat sich seit der Wende um die Traditionspflege im Schützenverein zu Glindow verdient gemacht, Baatz leitet seit Jahren mit großem persönlichen Einsatz den Glindower Heimatverein. „Ihr Engagement und ihre Leidenschaft ist es, was Werder lebenswert macht“, sagte Bürgermeisterin Manuela Saß in Anwesenheit der Stadtverordneten, Ortsvorsteher und Vereinsmitgliedern zu den Geehrten.
In einer Laudatio würdigte Saß das ehrenamtliche Wirken von Edelgard Baatz. „Eigentlich wollte sie nur eine Saison Vorsitzende des Heimatvereins Glindow sein. Das war 2010, als sie in Rente gegangen ist.“ Doch Edelgard Baatz leite den Verein bis heute engagiert, akribisch und mit großem persönlichem Einsatz. Baatz wurde 1945 in Bergholz-Rehbrücke geboren, lernte nach der Schule im Handel. Nach verschiedenen beruflichen Stationen u.a. auch in der Vulkanfiber-Fabrik in Werder machte sich Baatz mit 45 Jahren selbständig und leitete den Spar-Markt in Werder. „Überall hat sie dazugelernt, wie sie gern sagt.“ So sei es auch mit dem Heimatverein gewesen. Ihr sei es gelungen, nicht nur die Mitgliederzahl zu erhöhen, sondern auch die Mitglieder zu motivieren, sich stärker einzubringen. „Ein reges und interessantes Vereinsleben zu organisieren und zu gestalten, ist ihr eine Herzensangelegenheit“, so die Bürgermeisterin. Vom „Heimathäuschen“, wie sie es nennt, gingen neben den thematischen Ausstellungen zur Glindower Geschichte viele Impulse aus. Hier starten auch die vom Verein geführten Wanderungen in die Glindower Alpen oder zur nachgebauten historischen Telegrafenstation auf dem Fuchsberg am Obstpanoramaweg. Aktuell ist Edelgard Baatz gemeinsam mit Dr. Brigitte Wilhelm auf Spurensuche für die neue Ausstellung, die dem Maler Gerhard Gisevius gewidmet ist, der 50 Jahre in Glindow gewirkt hat. Edelgard Baatz selbst dankte bescheiden für die Ehrung. „Ich bin überwältigt. Das ist nicht nur mein Verdienst, denn ich habe eine große Gruppe im Heimatmuseum um mich, die mich unterstützt, besonders Frau Dr. Wilhelm.“ Auch ihre Familie unterstütze sie bei ihren ehrenamtlichen Aktivitäten. Nicht zuletzt dankte sie dem Glindower Ortsbeirat und der Stadt Werder (Havel), die ihre Wünsche „meistens erhört“.
Werders 1. Beigeordneter Christian Große hielt die Laudatio auf das Ehepaar Nebert, das sich seit der Wende ehrenamtlich im Schützenverein engagiert. Edeltraud Nebert ist 1946 in Werder geboren worden. Wilfried Nebert wurde 1943 in Werder geboren, er stammt aus einer alten Glindower Familie. Die anpackende Art im Ehrenamt hätten die Neberts auch im Berufsleben gezeigt, als sie 1990 den noch bis in die 1950er Jahre durch die Familie geführten Lebensmittelladen als „Neberts Eck“ in Glindow neu eröffneten und bald um eine Fleischerei erweiterten. „Schnell kam das ehrenamtliche Engagement hinzu und das Ziel, den Schützenverein zu Glindow zu beleben.“ Die Neugründung fand am 9. Januar 1994 statt, Wilfried Nebert wurde Präsident. Edeltraud Nebert habe sich daran gemacht, die Vereinsgeschichte aufzuarbeiten. Im Landeshauptarchiv in Potsdam seien alte Vereinsunterlagen gesichtet worden und durch eine Spende wurde die alte Vereinsfahne aus dem Gründungsjahr 1924 gesichert. Seit 1999 wurde zum Schießsport mit Luftgewehr und Luftpistole das Bogenschießen ins Vereinsleben aufgenommen. „Mit Mitteln aus dem Goldenen Plan Ost wurde der Schützenpark zur Heimat des Vereins“, so Christian Große. 700 Kubikmeter Müll seien mit vielen Helfern entsorgt worden, Neubauten wie der Adlerschießstand oder das Vereinshaus entstanden. Der Schützenpark wurde in „Wilfried-Nebert-Schützenpark“ umbenannt. „Wir haben einfach losgelegt und gemacht“, sagte Wilfried Nebert, der sichtlich gerührt für die Anerkennung dankte. Schützenvereinsmitglieder schenkten dem Ehepaar im Anschluss ein von Hans-Joachim Stahlberg gemaltes Doppelporträt des Paares – mit dem „Wilfried-Nebert-Schützenpark“ als Hintergrund. Für den musikalischen Rahmen sorgte die Bläsergruppe der Kreismusikschule. Mit einem kleinen Buffet klang der Abend gemütlich aus.
Foto: Manuela Saß, Edelgard Baatz, Wilfried und Edeltraud Nebert sowie Christian Große (v.l.) beim Eintrag ins Goldene Buch. (Foto: Ungerath)