(red) Brandenburg. Süßkirschen stellen mit rund 380 Hektar die zweitwichtigste Obstart nach Äpfeln im Land Brandenburg dar. Der Anbauschwerpunkt befindet sich mit fast 54 Prozent im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Wenngleich sich in den letzten fünf Jahren die Anbaufläche kontinuierlich verringert hat, so rechnen Brandenburger Obstbaubetriebe ersten Schätzungen zufolge mit einer Ernte von rund 1.700 Tonnen Kirschen. Nach dem sehr niedrigen Ergebnis im Jahr 2017 entspricht diese Erntemenge einer Steigerung um das Vierfache. Laut dem Amt für Statistik Berlin-Brandenburg entfallen davon zwei Drittel auf Süßkirschen und ein Drittel auf Sauerkirschen. Die aktuellen Ertragserwartungen bei Süßkirschen liegen aufgrund der warmen Witterung der letzten Monate mit rund 30 Dezitonnen pro Hektar (dt/ha) um das Sechsfache höher als 2017. Bei den Sauerkirschen werden nach ersten Schätzungen mit fast 68 dt/ha ebenfalls gute Erträge erwartet. Im Vergleich zum Durchschnitt der letzten sechs Jahre fällt der Ertrag fast doppelt so hoch aus.
Besonders häufig bei den Brandenburger Obstbauern anzutreffen sind die Süßkirschen ‘Kordia‘ und ‘Regina‘. Einig sind sich Brandenburgs Obstbauern in ihren Verzehrempfehlungen für die Verbraucher: „Keinerlei Verarbeitung, sondern direkt vom Baum in den Mund.“ Süßkirschen schmecken nach „Sommer“ und sind nur in einer kurzen Zeitspanne frisch und regional verfügbar. Gefordert sind auch die Supermärkte und Lebensmittelhändler spätestens jetzt auf die regionale Ware zuzugreifen.
Kirschen sind durch ihren süßen Geschmack und ihre Snackgröße bei den Verbrauchern besonders beliebt. Aber nicht nur ihr einzigartiger Geschmack macht das rote Steinobst zum Favoriten, sondern auch ihr gesundheitlicher Mehrwert: Frische Kirschen sind kleine Vitaminbomben. Sie bestehen zu ca. 80 Prozent aus Wasser und sind mit rund 60 Kilokalorien pro 100 Gramm äußerst kalorienarm und ein optimales „Schlankobst“. Außerdem enthalten Kirschen viel Vitamin C, sind reich an B-Vitaminen wie Folsäure sowie an den Mineralstoffen Kalium und Eisen. Der regelmäßige Kirschverzehr soll das Risiko, an Krebs oder Herzkrankheiten zu erkranken, reduzieren.
Derzeit werden in Werder Süßkirschen auf dem Frischemarkt und bei Straßenhändlern angeboten. Selbstpflücke wird u.a. an den Wochenenden auf dem Obsthof Lindicke in Plessow sowie im Kirschgarten Werder (gegenüber Werderaner Tannenhof) angeboten – bis Ende Juni Süßkirschen, dann bereits Sauerkirschen. Tipp: In der Zeit vom 6. bis 8. Juli wird in Glindow das Kirsch- und Ziegelfest gefeiert – mit vielen Leckereien rund um die Kirsche und einer Kirschkönigin.
Foto: In diesem Jahr gibt es zum Glück wieder viele Kirschen.