(red) Werder. In Werder (Havel) sollen ab dem 1. Januar 2019 rund 80 Prozent der Eltern in Werder (Havel) – zusätzlich zum beitragsfreien Kitajahr – bei der Kinderbetreuung finanziell entlastet werden. Der Hauptausschuss hat am Abend des 15. Novembers einstimmig die neue Kitabeitragssatzung befürwortet. Mit großer Mehrheit wurde zudem eine von der Stadtverwaltung vorgeschlagene Beitragsstaffelung befürwortet. Die Beiträge liegen demnach zwischen 14 und maximal 315 Euro und richten sich nach dem Nettogehalt der Eltern, der Kinderzahl und der Betreuungszeit.
Der neuen Beitragsstaffelung zufolge werden besonders Geringverdiener und Eltern mit mehreren Kindern zum Teil deutlich entlastet. Dafür sollen Familien mit gutem, mittlerem und hohem Einkommen, die ein Kind haben, etwas höhere Beiträge zahlen. Bis Ende 2019 gilt eine Übergangsregelung, laut der die monatliche Mehrbelastung 40 Euro nicht überschreiten soll. Freie Träger können die neuen Beitragsordnung übernehmen. Die Kitabeitragssatzung ist mit diesen und weiteren Neuregelungen den aktuellen rechtlichen Anforderungen angepasst worden.
Insgesamt werde die Stadt aus den Kitabeiträgen – gemessen an den Vorjahren – etwa dieselben Einnahmen erzielen wie mit der alten Satzung, wie Werders 1. Beigeordneter Christian Große betonte. Wie bisher werde sich die Stadt in Größenordnungen selbst an der Kitafinanzierung beteiligen. So seien in den Jahren 2010 bis 2017 rund 13 Millionen Euro aus dem Haushalt in die kommunalen Kitas geflossen. „Die Stadt wird ihre Kitas weiter mit jährlich ein bis zwei Millionen Euro bezuschussen und damit in die Zukunft unserer kinderfreundlichen Stadt investieren“, so Große. Hinzu kämen die Zuschüsse für die Kitas in freier Trägerschaft gemäß der gesetzlichen Verpflichtungen. Die neue Beitragssatzung ist in einer Arbeitsgruppe aus Vertretern der Elternschaft, der Stadtverordnetenversammlung, der Stadtverwaltung und des Landratsamtes entstanden. Auch die freien Träger wurden beteiligt. Die Elternschaft hatte eine alternative Beitragsstaffelung vorgeschlagen, die im Hauptausschuss keine Mehrheit gefunden hat. Abschließend entscheiden die Stadtverordneten am 13. Dezember.