Mit 18 prall gefüllten Aktenordnern ist Andreas Schauer, Geschäftsführer der schauer & co. GmbH, am Freitag, 7. Dezember, auf der Baustelle der neuen Havel-Therme in Werder (Havel) eingetroffen. Es handelt sich um die Bauantragsunterlagen für das neue Bad am Zernsee. Nach den Unterschriften durch Bürgermeisterin Manuela Saß sollen die Antragsunterlagen am Montag bei der Bauaufsicht Potsdam-Mittelmark eingereicht werden. Andreas Schauer hofft darauf, dass bis zum Frühjahr 2019 die Erweiterung und Fertigstellung der Havel-Therme nach den aktualisierten Plänen genehmigt wird.
„Dreieinhalb Monate nach der Unterzeichnung der Verträge ist die Fertigstellung der kompletten Bauantragsunterlagen eine beachtliche Leistung von Herrn Schauer“, sagt Bürgermeisterin Manuela Saß. So mussten Planungsleistungen für insgesamt 14 Gewerke vergeben und erstellt werden. Parallel dazu gab es bereits erste Vorabstimmungen mit der Bauaufsicht und mehreren Fachbehörden des Landkreises. „Wir haben Gas gegeben und sind dem Zeitplan etwas voraus“, ergänzt Andreas Schauer.
Vertraglich war die Einreichung des Bauantrags bis Ende Februar 2018 vereinbart. Durch den kleinen Vorsprung rechnet Andreas Schauer damit, auch mit den Bauarbeiten früher beginnen zu können. „Das heißt nicht, dass wir früher fertig sind. Aber wir haben uns dadurch einen Zeitpuffer erarbeitet, den wir bei einem solchen Projekt womöglich brauchen werden“, sagt Andreas Schauer. Der vertragliche Baustart ist für den Sommer 2019 geplant. Die Havel-Therme soll im Frühjahr 2021 in Betrieb gehen.
Schauer & co. habe seine Hausaufgaben gemacht: Alle Planungsleistungen von der Architektur bis zur Prüfstatik seien beauftragt. Bauaufträge für zentrale technische Gewerke wie Heizung, Lüftung, Sanitär und Badewassertechnik seien bereits erteilt worden. „Dieser Vorlauf ist wichtig, da die Auftragsbücher vieler Fachfirmen in der Baubranche auch für das nächste Jahr bereits voll sind“, so Andreas Schauer.
Beim Brandschutz in der Havel-Therme wurde die frühere Planung optimiert und ergänzt. So müssen ein zusätzlicher Fluchtweg im Sportbad und eine Fluchttreppe für die Saunaterrasse im Dachgeschoss eingebaut werden. Nach der Plandurchsicht und Beratung mit dem Behindertenbeauftragten des Landkreises sind nun eine Umkleide für Menschen mit Behinderung unmittelbar in der Eingangshalle sowie separate Duschen vorgesehen. Zusätzlich ist ein taktiles Leitsystem geplant, mit dem sich auch Menschen mit Sehstörungen in der Therme orientieren können.
Hintergrund
Die Bauantragsunterlagen sind auf Grundlage des Planungs- und Bauvertrags zwischen der Stadt und der schauer & co. GmbH erstellt worden, der am 21. August 2018 unterschrieben wurde. Sowohl Angebote für sportlich orientierte Schwimmer, Familien mit Kindern als auch für Erholungssuchende bzw. Saunaliebhaber sollen in der neuen Havel-Therme realisiert werden. Ein Sport- und Familienbad mit Cabriodach, ein Thermenbereich mit Solebecken und Textilsauna, ein Saunabereich mit fünf thematischen Innenaunen, ein Spa-Bereich und ein großzügiger Außenbereich mit vier weiteren Saunen sind u.a. geplant.
Die schauer & co. GmbH ging aus einem europaweiten Vergabeverfahren der Stadt Werder (Havel) als Sieger hervor. Das Bäder-Unternehmen wird als Generalübernehmer im Auftrag der Stadt für maximal 28,3 Millionen Euro die Havel-Therme am Zernsee mit dem erweiterten Angebot zu Ende bauen und danach betreiben. Das Unternehmen verfügt über ein interdisziplinäres Team von mehr als 300 Mitarbeitern und über 20 Jahre Erfahrung beim Bau und Betrieb von Bädern.
Inhaber und Geschäftsführer ist Andreas Schauer. Mit jeweils eigenen Gesellschaften betreibt er unter anderem das größte Bad der Schweiz bei Basel, das „Aquabasilea“, die Solymar Therme in Bad Mergentheim, der größten Kurstadt Baden-Württembergs, die Saarland Therme in der Nähe von Saarbrücken und bereits seit zehn Jahren das Liquidrom in Berlin. Parallel baut das Unternehmen die Lindau Therme am Bodensee, das bisher größte Projekt von schauer & co.