(red) Plötzin. 90 Jahre Freiwillige Feuerwehr, 20 Jahre Jugendfeuerwehr – in Werders Ortsteil Plötzin werden am 18. Mai also gleich zwei Feuerwehrjubiläen gefeiert. Der offizielle Festakt erfolgt ab 11 Uhr auf dem Festplatz am neuen Feuerwehrdepot, Alte Dorfstraße 28a. Es wird aus der Feuerwehr-Chronik gelesen, historische Fotos gezeigt und es wird Danksagungen und Ehrungen der Plötziner Kameraden geben. Zur Jubiläumsfeier werden auch Bürgermeisterin Manuela Saß und der 1. Beigeordnete Christan Große erwartet. Zum Doppeljubiläum wird das 2004 errichtete Feuerwehrdepot renoviert.
Ab 14 Uhr wird zum Familiennachmittag mit Blasmusik vom Musikzug Meine eingeladen. Den ganzen Tag ist für das leibliche Wohl gesorgt: Es gibt Schwein am Spieß, Leckeres vom Grill, selbstgebackenen Kuchen und vieles mehr. Für kleine Gäste gibt es Spiel und Spaß mit der Jugendfeuerwehr, darunter Kinderschminken und viele Spiele mit kleinen Überraschungen. Das Rauchdemohaus und das Brandschutzerziehungsteam ist auch vor Ort. Für alle Technikinteressierten gibt es eine Ausstellung der drei Plötziner Feuerwehr-Oldtimer und natürlich auch der neuen Technik. Zusätzlich kann man sich über den Feuerwehrsport und die Feuerwehrchronik der Freiwilligen Feuerwehr Plötzin informieren. Ab 19 Uhr ist zum Abschluss noch Disco mit der Eventcrew angesagt.
„Für den Bürger ist es selbstverständlich, dass die Feuerwehr da ist, wenn sie gerufen wird“, sagt Ortswehrführer Florian Wilke. Doch hinter jedem einzelnen Einsatz stehe das persönliche Engagement von Männern und Frauen und auch ihrer Familienangehörigen. Zur Jubiläumsfeier wolle man sich bei diesen Menschen einmal offiziell bedanken und der Hoffnung Ausdruck geben, dass es in Zukunft immer genügend junge und idealistische Menschen gibt, die den Fortbestand der Plötziner Feuerwehr sichern.
Erhalten hat sich in Plötzin eine bemerkenswerte Feuerwehr-Chronik mit einer Fülle von Daten. So erfährt man vom Bombenangriff im Januar 1943 oder vom Absturz eines Hubschraubers im Jahre 1961. Löscheinsätze mit Pferdefuhrwerken und Tragkraftspritzen sind dargestellt, außerdem die Entwicklung der Technik seit der Anschaffung des ersten Motorfahrzeuges im Jahre 1951. Auch der größte Brandeinsatz der Kameraden wird geschildert: In einer Sommernacht des Jahres 1930 brannte Willi Schultzes Scheune. Rasend schnell griff das Feuer auf Nachbargebäude über. Das Vieh konnte gerettet werden, doch Tauben und Hühner kamen um. Die Feuerwehr holte sich Unterstützung von Nahbarwehren, gemeinsam konnte eine noch größere Katastrophe verhindert werden. Zwei Scheunen und drei Stallgebäude waren aber nicht mehr zu retten. Erst im Jahr zuvor war 1929 die Plötziner Freiwillige Feuerwehr gegründet worden. Ein Spritzenhaus sowie ein Wasserwagen und eine Handdruckspritze waren damals bereits vorhanden. Jetzt bekam die Brandbekämpfung eine organisierte Struktur. Bürgermeister Franz Flade übernahm die Führung. Weitere Gründungsmitglieder waren Fritz Wils, Reinhold Große, Otto Schultze und Albert Neumann.
Brandschutztechnik, Brandbekämpfung sowie sonstige Aufgaben der Feuerwehr haben sich seit der Gründung natürlich enorm entwickelt und verändert. „Geblieben ist der Glaube und der Elan der Kameraden der ersten Stunde“, so Ortswehrführer Wilke. 16 Einsatzkräfte sind heute in der Freiwilligen Feuerwehr des 350-Enwohner-Dorfs aktiv, die Jugendfeuerwehr hat aktuell 8 Mitglieder. Zur technischen Ausstattung gehören ein Löschgruppenfahrzeug 8/6 mit Löschwassertank und Feuerwehrtechnik sowie ein Mehrzweckfahrzeug zum Transport von Einsatzmaterialien und Feuerwehrleuten.
Fotos: Historische Fotos der Freiwilligen Feuerwehr Plötzin: Die Gründungsmitglieder und eine Handdruckspritze. (Fotos: Stadt Werder)