Er musste als Zivi allmorgendlich putzen, hat als Kindergärtner, Seniorenschwimmlehrer und Kellner gearbeitet. Bevor er als TV-Moderator des rbb bekannt geworden ist, hat Attila Weidemann einiges ausprobiert. Schließlich hat er nach einem Radiojob seine Berufung gefunden. Am Mittwochabend moderierte der 51-Jährige Werderaner den Firmenelternabend, den die Carl-von-Ossietzky-Schule seit zehn Jahren mit der Berufsberatung der Potsdamer Arbeitsagentur organisiert – und erinnerte sich an seinen eigenen langen Weg zur Berufswahl.
Die Orientierung ist heute nicht leichter geworden. Mit dem jährlich stattfindenden Firmenelternabend will die Carl-von-Ossietzky-Schule den Schülern der neunten und zehnten Klasse sowie deren Eltern die Möglichkeit geben, regional ausbildende Betriebe mit ihren vielfältigen Ausbildungsangeboten und ihren Anforderungen kennenzulernen. Die teilnehmenden Betriebe sollen die Möglichkeit erhalten, mit potentiellen Auszubildenden ins Gespräch zu kommen. Das funktionierte am Mittwochabend in der Havelauenhalle sehr gut: Nach einer Vorstellungrunde von Attila Weidemann strömten die Schüler zu den Ständen.
Hier konnten sie sich nach Ausbildungsmöglichkeiten in Unternehmen wie Werder Frucht, der Heizung-Lüftung-Sanitärfirma Breman, der Sparkasse, dem Hotel und Restaurant Rittmeister, dem Blitzschutzanlagenbauer NDB oder in der Stadtverwaltung Werder (Havel) erkundigen. Und auch „Gobal Player“ sind mit ihren Karrierechancen in der Region vertreten: So ist die weltweit agierende Firma Herbstreith & Fox Deutschlands führender Hersteller von Pektinen für die Lebensmittel-, Pharma- und Non-Food-Industrie. Und ZF Getriebe Brandenburg ist ein Ableger eines weltweit agierenden Technologiekonzerns.
Auf dem Elternabend vertreten waren auch die beiden Oberstufenzentren in Werder und Potsdam (Technik), die u.a. dafür warben, einfach noch ein bisschen länger zur Schule zu gehen, wenn man sich bei der Berufswahl noch nicht sicher ist. In Potsdam kann man ein Fachabitur absolvieren, in Werder auch ein „normales“ Abitur. Beide öffnen Wege in interessante Berufsausbildungen oder ein Studium. Die Gesundheitsakademie des Potsdamer Ernst-von-Bergmann-Klinikums ist mit 450 bis 500 Auszubildenden eine Anlaufstelle für Schüler, die sich für die Gesundheitsbranche interessieren.
Ebenfalls vertreten waren der Kreisbauernverband mit seinem Ausbildungsnetzwerk, die Handwerkskammer, die zu insgesamt 130 Ausbildungsberufen berät, und die Industrie- und Handelskammer Potsdam, deren Mitgliedsbetriebe in 270 Berufen ausbilden. IHK und Handwerkskammer sind mit ihren Lehrstellenbörsen auch im Netz vertreten. Attila Weidemann gab den anwesenden Schülern mit auf den Weg: „Probiert euch aus. Findet raus, was Euch gefällt – und nicht gefällt.“ Auch Letzteres sei eine wichtige Erfahrung.