(red) Brandenburg (H.). Mit nur 23 Jahren schrieb Friedrich Schiller mit „Kabale und Liebe“ die Tragödie einer uneingeschränkten Liebe. Gleichzeitig rechnet er dabei mit seiner Vätergeneration und dem Absolutismus im 18. Jahrhundert ab. Doch auch wenn der Adel heute an Bedeutung verloren hat, gibt es Standesunterschiede. Sie sind heute aktueller denn je und zeigen sich u. a. in der Ab- und Ausgrenzung ganzer gesellschaftlicher Gruppen. Wie weit grenzt man sich selbst ab und aus, wenn sich zum Beispiel Jugendliche fragen: Was bin ich eigentlich wert?
Ferdinand und Luise lieben sich und schwören sich ewige Treue. Doch diese Liebe zerbricht an der Engstirnigkeit der Elterngeneration und dem starren Korsett des sozialen Gefüges, in dem sie leben. Die Kräfteverhältnisse fangen an, sich zu verschieben, wobei die Grenzen zwischen öffentlichen und privaten Räumen verwischen. Jeder kämpft für sein eigenes Recht. Das Liebespaar muss sich in einer Welt, in der Macht und Privilegien ungleich verteilt sind, behaupten und scheitert letzten Endes.
Unter der Regie von Steffan Drotleff spielt das Ensemble des Brandenburger Jugendtheaters mit Fritz Schulze, Lars Girbinger, Ben-Arik Mann, Mina-Lynn Hermann, Toby Daszenies, Hannes Lang, Noortje De Cooman, Emilie Buttenberg, Tyra Lee Hennig, Abdul Rahmann, Sebastian Ihlenfeld und Yan Lee. Eine große Rolle in der Inszenierung spielt auch die Musik zwischen Barock und Frühklassik, prominentester Vertreter ist Carl Philip Emanuel Bach.
Anstehende Vorstellungen von „Kabale und Liebe“ auf der Studiobühne des Brandenburger Theaters, Grabenstraße 14, am 7./9./28./29. Mai, 19 Uhr und am 10. Mai, 19.30 Uhr sowie erneut im Juni. Die Theaterkarte kostet 12, ermäßigt 7 Euro. Kartenreservierung unter Tel. 03381-511111.
Foto: „Kabale und Liebe” am Brandenburger Theater. (Foto: Promo)