(red) Berlin/Werder. Werderaner Obstweinflaschen wurden einst in geknüpften Taschen ausflugsfertig verpackt. Bei der Grünen Woche in Berlin soll diese alte Tradition belebt werden. Der Werdersche Obst- und Gartenbauverein wird an seinem Stand kleine Obstweinflaschen in kunstgewerblichen Behältnissen anbieten, die von einer örtlichen Häkelgruppe nach alten Vorbildern angefertigt wurden. Die Flasche kann um den Hals gehängt werden, die Hand bleibt damit frei – zum Beispiel für einen rustikalen Käsekrainer der Havelland-Fleischerei. Die wird an ihrem Stand in der Brandenburghalle auch regionale Spezialitäten wie Glindower Knüppel-Salami, Bierbeißer, Joppes Rohpolnische oder Schlesische Mettwurst feilbieten.
Werder (Havel) ist vom 18. bis 27. Januar mit zahlreichen Unternehmen in der Brandenburghalle 21A auf dem Messegelände am Berliner Funkturm präsent. „Der Obst- und Gartenbau und die Ernährungswirtschaft sind für unsere Stadt so wichtig wie der Tourismus“, sagt Bürgermeisterin Manuela Saß. „Die Grüne Woche bietet unseren Werderaner Unternehmen die Möglichkeit, mit neuer und alter Kundschaft in Kontakt zu treten.“ Andererseits könnten die Besucher im Kontext der Brandenburghalle eine große Palette leckerer Sachen aus Werder kennenlernen und verkosten. „Und sie bekommen noch Informationen zu schönen Ausflugszielen der Blütenstadt“, so die Bürgermeisterin.
So wird der Obst- und Gartenbauverein dafür werben, Werder zur Kirschernte im Frühsommer zu besuchen. Bei einer Kirschsortenausstellung im vorigen Jahr in Glindow sind fast 60 Sorten vorgestellt worden, die in der Werderaner Obstbauregion angebaut werden – eine Vielfalt, die bei der Grünen Woche zur Sprache kommen soll und in alkoholfreier Bowle schon mal vorgekostet werden kann. Anders werden die Kirschen bei Schultz‘ens Siedlerhof verarbeitet. Die Glindower Destille wird zur Grünen Woche mit ihren bekannten Obstbränden präsent sein – und natürlich mit ihrem preisgekrönten Glina-Whisky.
Der Weinbau wird bei der Grünen Woche repräsentiert vom Verein zur Förderung des Historischen Weinanbaus im Raum Werder, der mit Weinen vom Werderaner Wachtelberg und Galgenberg sowie vom Phöbener Wachtelberg anreisen wird. Zum Fontanejahr, das auch in Werder mit zahlreichen Veranstaltungen gefeiert wird, präsentiert der Verein eine Sonderedition von Müller-Thurgau mit Fontaneetikett. Die Christine Berger GmbH & Co. wird von ihrem Sanddornhof als Messeneuheit leckere Sanddorn-Fruchtaufstriche präsentieren. Darüber hinaus gibt es wieder Klassiker und Neuheiten aus der hauseigenen Sanddorn- und Wildfrucht-Manufaktur.
Flankiert von der Saftproduktion in Hohenseefeld und dem Biogut Schmerwitz ist die Werder Frucht GmbH auch mit einem Stand in Berlin vertreten. Bei der Obst- und Gemüsevermarktungsfirma, die auch in großem Maßstab Obstbau in Werder betreibt, können regionale Apfelschlager wie der Pinova oder Elstar verkostet werden. Außerdem gibt es als „Testballon“ einen Apfelwein aus aromatischen Topas-Äpfeln. Mit von der Partie ist auch der Werderaner Tannenhof, der nicht nur Tannenbäume, sondern auch Tannenliköre, Ringelblumensalbe, Holunderblüten- und Rosenlikör herstellt und verkauft – Produkte aus allem, was aus und zwischen den Weihnachtsbäumen so wächst.
Am 22. Januar wird die Brandenburghalle ganz im Zeichen der Blütenstadt stehen. Zum Werder-Tag werden Musik- und Tanzgruppen aus der Stadt für Lokalkolorit auf der Bühne sorgen. Die Stadt wird in diesem Jahr auch wieder an allen zehn Tagen mit einem eigenen Messestand bei der Grünen Woche vertreten sein. Am Werderstand werden sich an den Ausstellungstagen vier Unternehmen „die Klinke in die Hand geben“: So besteht die Möglichkeit, Craft-Bier und Liköre aus der Brauerei des Hotels Rittmeister in Kemnitz zu kosten, Werderaner Apfelbrot von der Landbäckerei Kirstein zu schlemmen oder Aal in Aspik von der Fischerei Berner. Die Hogab GmbH wird dazu passend Angebote für einen Urlaub auf dem oder am Wasser vorstellen.
Fotos: Werder auf der IGW: Kirschen-Sortenvielfalt beim Glindower Kirsch- und Ziegelfest 2018, Stand des Werderschen Obst- und Gartenbauvereins und der von Schultz’ens Siedlerhof mit Glina & Co. (Fotos: Ungerath)