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Ausgabe 78 · 19. Dezember 2018 www.werder-life.de Seite 9
Die „Muckersche“ – Wir wünschen unseren Mandanten
und Geschäftspartnern ein frohes
holt Familiengeschichte in die heutige Zeit Weihnachtsfest sowie einen guten
Rutsch ins neue Jahr!
nen Kinderhänden gut greifen
und aufessen konnte.“
Aber auch die schönste Kindheit
wird eines Tages vom „Ernst des
Lebens“ abgelöst. Garbes Gärt-
nerei-Ausbildungsstätte „Pomo-
na“ wollte die talentierte 19-jäh-
rige Gärtnerin mit Abitur nicht Steuerbüro
gehen lassen und delegierte sie Marina Scharf
zum Studium an die Humboldt-
Universität Berlin. „Fräulein vormals Marina Bedürftig
Tobner, denken Sie daran, dass
Die „Muckersche“ in ihrem Café. (Foto: A. Klein) wir sie hier nach dem Studium
wieder brauchen“, mahnte der
(A. Klein) Werder. Sie heißt ei- Obstbau in der Gärtnerischen Chef. Sie kam dann tatsächlich An der B1 Nr. 12 · 14550 Groß Kreutz (Havel)
gentlich Heidemarie Garbe und Produktionsgenossenschaft als „frisch gebackene“ junge Fax 033207-5491-44 · info@steuerbuero-scharf.de
hat etwa zehn Jahre lang mit (GPG) „Pomona“ abschloss, ver- Diplom-Gartenbauingenieurin Sie erreichen uns weiterhin unter der bekannten Telefonnummer
werderhistorischen Veranstal- brachte sie doch in ihren jungen zurück und arbeitete viele Jah-
tungen in ihrem Café „Mucker- Jahren viel Zeit rund um den re in führenden Positionen in Tel.: 03 32 07 - 5 49 10
stube“ in der Brandenburger Obst-, Gemüse- und Frischfi sch- genossenschaftlichen und ko- www.steuerbuero-scharf.de
Straße 164 wesentlich zum Kul- handel ihrer Eltern in Glindow. operativen Einrichtungen des
turleben der Stadt Werder beige- Mit dem klapprigen LKW ihres Werderaner Obstbaus.
tragen. Die 67-Jährige setzt das Vaters, der als Kaufmann zu- Natürlich gab es auch ein Pri-
eingeschränkt auch jetzt noch in gleich einen Fuhrbetrieb unter- vatleben. Garbe heiratete und Weihnachtsbaum
den museal ausgestatteten Räu- hielt, war das junge Mädchen wurde Mutter einer Tochter, Weihnachtsbaum
selber sägen
men ihrer „Muckerstube“ bzw. oft unterwegs und gern half sie die heute erfolgreich biowis-
des Cafés „Domizil anno 1910“ auch im Laden mit. „Ich habe senschaftlich an der Universität selber sägen
fort. „Ich lasse hin und wieder in unserem HO-Kommissions- im kanadischen Montreal tätig
auf unserer Plantage
in historischem Kostüm für in- geschäft gar nicht an Verdienst ist. Als 1989/90 die Wende mit auf unserer Plantage
teressierte Gruppen Werderaner und so gedacht. Vielmehr hat ihren bekannten Aufl ösungs- Nordmann • Schwarzkiefer • Fichten
Geschichte am Beispiel der eige- es mir Freude gemacht, mit den erscheinungen kam, versuchte in Werder OT Plessow
nen Familie lebendig werden“, Kunden zu reden und ihnen et- Garbe trotzig, eine Erzeugerge-
berichtet Garbe. „Natürlich mit was Schönes anbieten zu kön- nossenschaft Werderaner Obst- täglich bis 24.12.
selbst zubereiteten Speisen und nen.“ bauern zu gründen. Doch das von 9.00-17.00 Uhr
Getränken, wie ich sie meiner Nebenbei spielte die Schüle- misslang. So arbeitete sie dann 24.12 von 9.00 bis 12.00 Uhr
Oma abgeguckt habe.“ Neu- rin Klavier, gehörte viele Jahre langjährig als Disponentin beim (nur Verkauf bereits geschlagener Bäume)
Werderanern sei gesagt, dass dem Schulchor an und erinnert Fruchthandel. Schon immer
auch Heidi Garbes Bezeichnung sich an zahlreiche Auftritte, vor verfolgte sie der Gedanke, sich 300m von der B1 · Lehniner Chaussee 19
als „Muckersche“ geschichtlich allem auch in der Weihnachts- selbständig zu machen. End- www.werderaner-tannenhof.de
begründet ist. Diese geht auf zeit. „Apropos Weihnachten. lich hatte sie die entscheidende
die „Obstmucker“ zurück, wie Da wurde die sonst wenig be- Idee: im Elternhaus eine Art
man alle mit Obst Beschäftigten nutzte gute Stube von Oma und „Szene-Restaurant“ für histo-
früher einmal nannte. Mit ihnen Opa geschmückt, ein Baum mit risch interessierte Werdersche,
fühlt sich Garbe verbunden, war echten Kerzen aufgestellt, der Neu-Werderaner und Touristen
doch ihr Urgroßvater ein Herr Kachelofen geheizt und hinter einzurichten. So entstand 2007
Obstzüchter, ihr Großvater ein dessen eiserner Bratröhrentür das Café „Muckerstube“, des-
Herr Fruchtsaftpressereibesitzer schmorten Äpfel und verbreite- sen anheimelnde Räume einem
und ihr Herr Vater ein Obst- und ten einen wundervollen Duft. Haushaltswarenmuseum glei-
Gemüsehändler im Zentrum Am Heiligabend erschien ich bei chen, mit Exponaten von der
von Glindow. den Großeltern immer im Sonn- Mandelmühle bis zur Aussteu- Allen unseren
Obwohl Garbe in Werder ver- tagskleid und es ging alles ganz erwäsche mit Monogramm. Kunden wünschen
schiedene Schulen besuchte und geheimnisvoll zu. Natürlich war In dieser Welt fühlt sich die
gleichzeitig mit dem Abitur eine ich neugierig auf die Geschen- „Muckersche“ wohl, schließ- wir ein frohes Weihnachtsfest
Berufsausbildung Gärtnerei/ ke vom Weihnachtsmann, aber lich bestimmte und bestimmt
ich konnte durchs Schlüsselloch Heimatverbundenheit ihr gan- und ein gesundes neues Jahr!
nichts sehen, weil der Opa von zes bisheriges Leben. Sie ist Ihr Team von Hörgeräte Klaper aus Werder.
innen ein Taschentuch vorge- selbstverständlich Mitglied des
hängt hatte. Endlich am frühen Heimatvereins und des renom-
Abend wurde dann im Dunkeln mierten Karnevalvereins. Aktiv In der Weihnachts-
die Stubentür langsam geöffnet. in der „Gilde der Stadtführer“ woche bleibt unser
Die Kerzen am Baum erhellten bringt sie Touristengruppen ihre Geschäft geschlossen.
schwach den Raum. Ich bekam Blütenstadt näher. Auf Grund Ab 2.01.2019 sind wir
zuerst einen bunten Pappteller ihrer „Obstmuckervergangen- wieder wie gewohnt
mit Nüssen, selbst gebackenen heit“ ist sie Ehrenmitglied des für sie da.
Pfefferkuchen und Keksen. Und Werderschen Obst- und Gar-
immer waren auch drei Äpfel tenbauvereins. Doch eine Sorge
drauf, Goldparmänen. Die sind treibt sie um: Wer könnte eines Unter den Linden 1 · 14542 Werder (Havel)
bekanntlich ziemlich klein- Tages ihr „muckersches Unter- Tel.: 03327/731973 · Fax: 03327/573045
wüchsig, so dass ich sie mit mei- nehmen“ weiterführen?