(H. Klix/red) Werder. Nathalie Kollo ist am Auftaktabend Stargast des Werderaner Jazzfestivals „Werder klingt“ (9. bis 11. März) im Scala Kulturpalast, Eisenbahnstraße 182. Sie wird gemeinsam mit dem Festivalorganisator und Werderaner Jazzmusiker Thomas Walter Maria und dessen Kapelle auftreten. In einem Pressegespräch am 5. März im Hotel Am Markt erläuterten die Beiden, wie sie dem Konzert eine Werderaner Note verpassen werden. Sie werden einen alten und fast vergessenen Werder-Walzer aus der Feder des Urgroßvaters von Nathalie Kollo, dem bekannten Operetten-Komponisten Walter Kollo, beleben und „verjazzen“: „In Werder beim grünen Johannisbeerwein“. „Oben lag die Welt im Blütenschnee. Unten lag ein blauer Havelsee. Glück lag auf den Mienen, und jetzt sagt ich Ihnen, worauf sich bezieht mein Lied“, heißt es vor dem eingängigen Refrain des Liedes, dass sich recht eindeutig auf das Baumblütenfest, vermutlich in den 1910er Jahren, bezieht. Nathalie Kollo ist ein Kind der berühmten Kollo-Familie: Sie wuchs als Tochter der Schlagersängerin Dorthe Kollo und des Heldentenors René Kollo auf. Ihr Großvater Willi Kollo war als Komponist nicht weniger erfolgreich als ihr Urgroßvater Walter Kollo. „Ich bin mit Kollo-Liedern aufgewachsen und singe sie seit meiner Kindheit“, sagt Nathalie Kollo. Zu ihren Konzerten schöpfe sie immer mal wieder aus dem musikalischen Werk ihrer Vorfahren. „Es ist eigentlich unfassbar, was sie schon damals alles aufs Papier gebracht haben“, sagt sie.
Auch in Werder (Havel) werden neben Jazznummern der großen Crooner wie z. B. „‘S Wonderful“ oder „New York, New York“ die alten Gassenfeger von Walter Kollo wie „Die Männer sind alle Verbrecher“ oder „Ich kann nicht treu sein“ zu hören sein. Die Lieder zu bewahren und in die heutige Zeit zu transportieren sehe sie als ihre Aufgabe, sagt Nathalie Kollo. Mit ihrer drei Oktaven großen, warmen sowie gefühlvollen Stimme und ihrer einmaligen Bühnenpräsenz begeistert Nathalie Kollo schon seit mehr als 35 Jahren ihr Publikum. Ihre Sängerkarriere begann sie in Dänemark, trat in Deutschland unter anderem mit dem Kai-Rautenberg-Trio sowie Horst Jankowski auf und steht bei Bigband-Konzerten bis heute mit Jazz und Swingmusik auf der Bühne. Inzwischen lebt sie auf Mallorca. Es ist nicht ihr erster Besuch in Werder (Havel): Ihre Tante Marguerite Kollo wohnt in Groß Kreutz und pflegt dort bis heute den Nachlass von Walter und Willi Kollo. Marguerite Kollo habe sie vor einigen Jahren durch die schöne Altstadt von Werder (Havel) geführt, der Einladung von Thomas Walter Maria zu dem Festival sei sie deshalb gern gefolgt, sagt Nathalie Kollo. Mit ihm gemeinsam wird sie am Abend des 9. März auch erstmals live ihre neue Single „At last“ vorstellen.
Am 10. März startet der Abend um 19 Uhr mit „Die Jazzpolizei“. Das „Alice Carreri Trio“ schließt sich an. Der Sonntagvormittag, 11. März, ist ab 11 Uhr mit dem Programm „Alice & die wilden Tiere“ den Kleinen vorbehalten. „Roger Pabst & The Swingin’ Strangers“ beenden Werders Jazzfestival mit einer fulminanten „Frank Sinatra Show“. Die einzelnen Konzerte kosten jeweils pro Karte 25 Euro. Im Scala ist jedoch für alle drei Tage der Festival-Pass für 60 Euro erhältlich. Kinder zahlen übrigens für ihr Konzert nichts und die ersten fünf Reihen sind nur für sie reserviert.
Foto: Nathalie Kollo und Thomas Walter Maria stecken voller Vorfreude auf ihr baldiges gemeinsames Konzert im Scala. (Foto: Stadt Werder/H. Klix)