(H. Klix) Töplitz. Die Töplitzer Bauern Schramm und Hennig schaffen in Zusammenarbeit mit der Jagdgenossenschaft Töplitz und dem Forum Natur Brandenburg schon länger mit Blühflächen in Töplitz Rückzugs- und Nahrungsflächen für Insekten, Niederwild und die Vogelwelt. Am 9. April waren gut 150 Schüler der Inselschule Töplitz und Bürgermeisterin Manuela Saß bei der Aktion dabei. Auf einem 2,7 Hektar großen Acker von Bauer Eckard Hennig am Ortseingang von Göttin brachten sie bei fröhlichem Vogelgezwitscher Saatgut für Wildkräuter und Blumen aus. Bauer Hennig streute danach weitere heimische Wildkräutersamen mit der Drillmaschine aus. Auf der Fläche wird somit in diesem Jahr eine bunte Wiese entstehen.
Hennigs betreiben einen Vierseitenhof mit Milchkühen in vierter Generation. Seit zehn Jahren ist dem Hof eine überregional bekannte Käserei angeschlossen, die von der Tochter Daniela Hennig, betrieben wird. Bauern seien heute viel pauschaler Kritik ausgesetzt, sagt Daniela Hennig. „Das liegt zum Teil auch daran, dass wir viele Dinge tun, ohne großartig darüber zu reden.“ Als ihr Sohn, der die 1. Klasse der Töplitzer Inselschule besucht, von einem Bienenprojekt der Schule erzählte, bot sie der Schule an, das Projekt gemeinsam etwas größer anzulegen. Die Inselschüler werden jetzt ihren Wildblumenacker bis zum Herbst betreuen und die Veränderungen in Projekten dokumentieren. Die drei besten Projekte sollen prämiert werden.
Unterstützt wird das Projekt vom Forum Natur Brandenburg e.V. und Töplitzer Jagdgenossen. „Wir würden uns freuen, wenn unser Beispiel im Sinne des Wortes Schule macht“, so Daniela Hennig. Werders Bürgermeisterin Manuela Saß begrüßte die Aktion, bei der die Schüler viel über die heimische Flora und Fauna lernen und etwas für den Natur- und Klimaschutz tun könnten. Die Stadt sei selbst im Insektenschutz aktiv. So seien eine Reihe von Straßen in den Ortsteilen und Außenbereichen in das Projekt „ökologische Randstreifenpflege“ aufgenommen worden. Es läuft erfolgreich seit vier Jahren. Die Straßenränder werden nicht mehr regelmäßig gemäht, sondern unter ökologischen Gesichtspunkten bewirtschaftet. Voraussichtlich in diesem Jahr werde die Stadt einen zweiten Versuch starten: In zwei innerstädtischen Straßenabschnitten der Phöbener Straße und der Straße An den Havelauen sollen statt robuster Rasenmischungen Blühstreifen an den Straßenrändern ausgesät werden. Auch bei den Bauern Hennig und Schramm ist es in diesem Jahr nicht mit dem Blühacker vor dem Göttiner Ortseingang getan: Insgesamt wollen die beiden in diesem Jahr 15 Hektar Blühflächen anlegen.
Foto: Inselschüler beim Ausstreuen der Blumensamen. (Foto: Stadt Werder/H. Klix)