Page 3 - Werder Life Ausgabe 150
P. 3

Ausgabe 150 · 20. Dezember 2024                    www.werder-life.de                                           Seite 3

               Wie der Spekulatius nach Werder kam                                     TAXI Fahrer-/innen


        (je)  Werder. Viele Geschich- vom Nikolaus.  Von der neu  Nachfrage gerecht zu werden,
        ten erzählen sich die Menschen  angeschafften Spezialtrommel  denn die Zutaten blieben lange   zu sofort, in Vollzeit oder zur Aushilfe gesucht
        von den guten Taten des Niko- rollten im Advent zentnerweise  streng rationiert. Vom Zucker-
        laus. Ihm zu Ehren soll später  Spekulatius. Es mussten zusätz- kontingent legten die Drews
        der Spekulatius gestaltet wor- liche Hilfen eingestellt werden,  das ganze Jahr über stetig et-
        den sein, dessen Name vom  die Rohlinge aufs Backblech zu  was auf die Seite. Gewürze   TAXI-RUF-
        lateinischen „spekulator“ für  legen und nach kurzem Backen  tauschten oder bezogen sie aus
        „Bischof“ abstammt.     einzutüten. Jacob hütete die al- heimlichen Quellen in Westber-
        Unsere Spekulatius entstehen  ten Holzmodeln mit Tier- und  lin.  Ihre  Kunden  mussten  pro
        heute quasi vom Fließband.  Fabelmotiven  aus  seinem  Fa- Pfund bestellter Spekulatius   "KUBI"             ®
        Früher war das eine sehr auf- milienbesitz  sehr.  Sie  zeugen  vorher „gute Butter“ abgeben.
        wendige Prozedur in der Bä- vom ganz alten Handwerk.  Die Schlange vor dem Laden
        ckerei.  Auch in Werder wur- Man muss sie sich als ca. 1  riss nie so ganz ab. Irgendwie
        den bis in die 1980er Jahre  Meter langes und handbreites  kam  aber  jeder  zu  seinen  Ho-
        auf der Insel von der Bäckerei  Brett aus Obstholz vorstellen,  nigkuchen,  Dominosteinen  ( 0 33 27
        Drews auf der Insel die lecke- in welches spiegelverkehrt die  und Spekulatius oder Lebku-
        ren Spekulatius gebacken und  Motive geschnitzt waren. Den  chenherzen mit Schokoladen-
        das kam so:             fest in die Hohlräume gedrück- überzug. Eine Besonderheit
                                ten  Teig  zog  man  mit  einem  für`s Christfest lag ebenfalls im
          Vor über 100 Jahren   Draht  schön  glatt  ab,  so  wie  Schaufenster gleich neben der   4 00 00
          landete der junge Patisse-  es auch die Ziegelstreicher ta- von innen beleuchteten Fach-
          riemeister Jacob Leucker   ten. Wehe, wenn die Teigmasse  werkkirche. Der vom Meister
          aus dem Rheinland auf   nicht genau nach dem alten Re- Drews  aus  selbst  geknetetem
          seiner Wanderschaft in   zept geknetet war, dann konnte  Marzipan in einer 10 x 10 cm
          Werder und verdingte sich   es passieren, dass die Rohlinge  großen  flachen  Form  aus  wei-
          beim Meister Diedtloff   nicht  aus  der  Form  herausfie- ßem Marmor gefertigte kleine
          in der Michaelisstraße.   len. Auf einem Blech kamen  Engel, lockte nicht nur die Kin-  0170 / 222 40 00
                                die kleinen Motivplätzchen  deraugen  an.  Sohn  Johannes,
        In seinem Gepäck führte er  dann kurz in den Backofen.  brachte zum Nikolaustag stets
        für unsere Gegend ganz un- Bis zum Schließen der Bäcke- eine Tüte Spekulatius mit in
        bekannte Rezepte  sowie  auch  rei im Jahre 1983 fertigten die  den  Unterricht.  Frau  Opitz-
        Modeln zum Backen mit. Da er  Bäckersleute für ihr privates  Krone erinnert  sich  gern  an
        sich als fleißig und zuverlässig  Weihnachtsfest  die  Spekulati- die 2 Motivkekse, die jeder auf   Unterhaltsame Stadtführungen,
        erwies, durfte er die Bäckers- us-Rohlinge von diesen traditi- seiner Schreibbank fand. Einer   Plaudereinen, Dia-Shows
        tochter Martha ehelichen. Sie  onellen Modeln.   davon war sogar mit Schoko-                          für Familienfeste
        führten beide die Bäckerei fort.  Jacobs Tochter Ruth ehelichte  lade überzogen. Doch leider   Ich wünsche  oder Betriebsausflüge
        Zur Weihnachtszeit lagen bald  1947 wieder einen Bäcker-  begeisterte  sich  keines  der  3   Ihnen ein frohes
        lustige Figuren aus  Milchbröt- und Konditormeister, Johannes  Kinder der Drews´ für die Bä-  und besinnliches
        chenteig, die „Weckenmänner“  Drews aus Berlin. Sie führten  ckerei.                 Weihnachtsfest
        mit einer Tonpfeife im Mund  die schöne Tradition der Weih- Frohe  Weihnachten  wünscht   und ein gesundes
        im Schaufenster. Jeder Jun- nachtsbäckerei  weiter  fort.  Ihnen  Stadtführerin  Jutta  neues Jahr!
        ge wünschte sich einen davon  Da  fiel  es  schwer,  der  großen  Enke.
                                                                                       www.stadtführung-werder-havel.de


                                                                                              Feuersozietät

                                                                                              Öffentliches Leben
                                                                                              Mit Sicherheit in Ihrer Nähe


                                                                                                      Meinen Kunden
                                                                                                       und Geschäfts-
                                                                                                           partnern
                                                                                                       ein friedliches
                                                                                                       Weihnachtsfest

                                                                                                     und ein gesundes,
                                                                                                     erfolgreiches Jahr
                                                                                                            2025!


                                                                                  Generalagentur Frank Hentschker
                                                                                  Brandenburger Str. 163 · 14542 Werder
                                                                                  Tel.: 0 33 27 - 4 23 98 · Fax: 403 46
                                                                                  Bürozeiten: Mo. 10-16 Uhr, Di.-Do. 10-18 Uhr
   1   2   3   4   5   6   7   8